Der Entschluss ist gefasst, alles ist Vorbereitet und der neue Partner kann einziehen!
Die Tür geht auf, die geballte Lebenskraft stürmt auf vier (noch tapsigen) Pfoten in das neue Zuhause und erkundet mehr oder weniger stürmisch das neue Reich :) soweit so gut.
In diesem Text möchte ich mich nicht mit dem Thema "Ein Welpe zieht ein" beschäftigen und auch nichts über Schlafplätze oder das Thema "Darf der Hund auf Sofa/ ins Bett" (ja, nein, manchmal...) schreiben.
Hier möchte ich euch ganz einfach beschreiben, was aus meiner Sicht das wichtigste bzw. eine der wichtigsten Grundlagen im
Zusammenleben mit dem Hund darstellt.
Hunde brauchen Schlaf, wie ihn jedes Säugetier eben braucht um erlebtes zu verarbeiten, sich zu regenerieren oder die Körperfunktionen arbeiten zu lassen. Aber das ist nicht alles, er braucht auch sehr viel Ruhe...eben einfach Zeit zum chillen, rumliegen und "nutzlos" die Gegend zu beobachten.
Es ist mehr als wichtig, dies dem Hund auch beizubringen! Hä!? Ruhe, nein Spielen und Toben braucht der Hund... NEIN!
Der hat als Welpe schon immer so rumgetobt, so viel Energie, da reichen ihm keine 60 Minuten Radfahren, ich überlegt mehr mit ihm zu machen, damit er endlich ausgelastet ist. Kommt euch so ein Satz bekannt vor? Habt ihr ihn selber schon einmal so benutzt?
Keine Sorge, ich verurteile niemanden. Wofür auch? Man beließt sich, geht gar zur Welpengruppe und trainiert für das spätere Zusammenleben. ABER keiner sagt einem ohne Nachfrage, dass eines der Sachen, die unser kleines Fellkneuel unbedingt lernen muss, RUHE ist!! Natürlich soll er die Welt kennen lernen und unbedingt Erfahrungen machen. Aber eben in Maße, nicht in Massen.
Energie kommt von selber, keiner wird geboren um einfach nur dahin zu siechen... Viele Hunderassen sind von ihrer Natur aus gelernte Treiber, Laufmaschinen und richtige Lebemänner, wenn man sie nur ließe..
Ruhe jedoch, dass Grundkonstrukt für ein entspanntes Wesen, wird nicht in die Wiege gelegt. Ruhe bedeutet nicht, nur zu Schlafen, nein. Einfaches rumliegen, auch im wachen Zustand, bringt Entspannung. DAS MUSS GELERT WERDEN!
Je nachdem, welche Lektüre man wählt, findet man einen Zeitansatz für unsere Vierbeiner, der sich eigentlich nur in zwei Abschnitte aufteilen lässt. Ähnlich wie bei uns, bildet der eine Abschnitt den Zeitraum des Erwachsenseins (je nach Rasse und Lebenserwartung natürlich etwas unterschiedlich) ab dem 3. bis zum 7. Lebensjahr, davor haben wir den Welpen bzw. Junghund in seiner körperlichen und geistigen Entwicklung, tja danach den Senioren (der natürlich auch noch fit sein kann).
Im Welpen- und Seniorenalter sollten wir unserem Hund 16-18 Stunden Ruhe gönnen. In der Lebensphase als Erwachsener,
gilt es aber immer noch, ihn 14-16 Stunden ruhen zu lassen. Das kommt euch übertrieben vor?
Zur Erklärung nehmen wir doch Mal die 18 Stunden Ruhe, also hat unser Vierbeiner "nur" 6 Stunden am Tag zur Verfügung um zu leben. Da fängt der Denkfehler auch schon an, "leben" macht er die ganze Zeit, nur hat er keine Arbeitsstelle, versorgt keine Familie oder geht seinen Hobbys nach... Er lebt (wenn wir ihn lassen) einfacher und nach anderen Bedürfnissen, als wir es tun. Leben ist eine Energie raubende Sache, also verbringen Wildhunde und Wölfe (welcher Art auch immer) die aktive Zeit damit, Nahrung zu finden bzw. zu jagen (Aas ist nicht so schnell unterwegs, damit auch einfacher zu fangen). Dann gibt es das Bedürfnis, sich zu Vermehren und einen großen Raum nimmt die Fellpflege in Anspruch. Spielen ist kein großer Aspekt, denn das kostet unnötige Energie.
Die Ruhephasen dauern natürlich keine 18 Stunden am Stück. Sprich, die Ruhe nimmt den größten Teil des Tages in Anspruch, wird aber durch Aktivitäten unterbrochen.
Ein Hund, der nie das Ruhen gelernt hat, wird immer in einer höheren Erregungslage sein, als sein geschulter Kollege.