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Das vergessene Lernziel - Ruhe.

Sven Mrosko • März 07, 2023

Volle Kraft voraus!? Nein. Ruhe muss sein!

Der Entschluss ist gefasst, alles ist Vorbereitet und der neue Partner kann einziehen! 
Die Tür geht auf, die geballte Lebenskraft stürmt auf vier (noch tapsigen) Pfoten in das neue Zuhause und erkundet mehr oder weniger stürmisch das neue Reich :) soweit so gut.

In diesem Text möchte ich mich nicht mit dem Thema "Ein Welpe zieht ein" beschäftigen und auch nichts über Schlafplätze oder das Thema "Darf der Hund auf Sofa/ ins Bett" (ja, nein, manchmal...) schreiben.

Hier möchte ich euch ganz einfach beschreiben, was aus meiner Sicht das wichtigste bzw. eine der wichtigsten Grundlagen im
Zusammenleben mit dem Hund darstellt. 

Hunde brauchen Schlaf, wie ihn jedes Säugetier eben braucht um erlebtes zu verarbeiten, sich zu regenerieren oder die Körperfunktionen arbeiten zu lassen. Aber das ist nicht alles, er braucht auch sehr viel Ruhe...eben einfach Zeit zum chillen, rumliegen und "nutzlos" die Gegend zu beobachten.

Es ist mehr als wichtig, dies dem Hund auch beizubringen! Hä!? Ruhe, nein Spielen und Toben braucht der Hund... NEIN!

Der hat als Welpe schon immer so rumgetobt, so viel Energie, da reichen ihm keine 60 Minuten Radfahren, ich überlegt mehr mit ihm zu machen, damit er endlich ausgelastet ist. Kommt euch so ein Satz bekannt vor? Habt ihr ihn selber schon einmal so benutzt?

Keine Sorge, ich verurteile niemanden. Wofür auch? Man beließt sich, geht gar zur Welpengruppe und trainiert für das spätere Zusammenleben. ABER keiner sagt einem ohne Nachfrage, dass eines der Sachen, die unser kleines Fellkneuel unbedingt lernen muss, RUHE ist!! Natürlich soll er die Welt kennen lernen und unbedingt Erfahrungen machen. Aber eben in Maße, nicht in Massen.

Energie kommt von selber, keiner wird geboren um einfach nur dahin zu siechen... Viele Hunderassen sind von ihrer Natur aus gelernte Treiber, Laufmaschinen und richtige Lebemänner, wenn man sie nur ließe..

Ruhe jedoch, dass Grundkonstrukt für ein entspanntes Wesen, wird nicht in die Wiege gelegt. Ruhe bedeutet nicht, nur zu Schlafen, nein. Einfaches rumliegen, auch im wachen Zustand, bringt Entspannung. DAS MUSS GELERT WERDEN!

Je nachdem, welche Lektüre man wählt, findet man einen Zeitansatz für unsere Vierbeiner, der sich eigentlich nur in zwei Abschnitte aufteilen lässt. Ähnlich wie bei uns, bildet der eine Abschnitt den Zeitraum des Erwachsenseins (je nach Rasse und Lebenserwartung natürlich etwas unterschiedlich) ab dem 3. bis zum 7. Lebensjahr, davor haben wir den Welpen bzw. Junghund in seiner körperlichen und geistigen Entwicklung, tja danach den Senioren (der natürlich auch noch fit sein kann).

Im Welpen- und Seniorenalter sollten wir unserem Hund 16-18 Stunden Ruhe gönnen. In der Lebensphase als Erwachsener,
gilt es aber immer noch, ihn 14-16 Stunden ruhen zu lassen. Das kommt euch übertrieben vor?

Zur Erklärung nehmen wir doch Mal die 18 Stunden Ruhe, also hat unser Vierbeiner "nur" 6 Stunden am Tag zur Verfügung um zu leben. Da fängt der Denkfehler auch schon an, "leben" macht er die ganze Zeit, nur hat er keine Arbeitsstelle, versorgt keine Familie oder geht seinen Hobbys nach... Er lebt (wenn wir ihn lassen) einfacher und nach anderen Bedürfnissen, als wir es tun. Leben ist eine Energie raubende Sache, also verbringen Wildhunde und Wölfe (welcher Art auch immer) die aktive Zeit damit, Nahrung zu finden bzw. zu jagen (Aas ist nicht so schnell unterwegs, damit auch einfacher zu fangen). Dann gibt es das Bedürfnis, sich zu Vermehren und einen großen Raum nimmt die Fellpflege in Anspruch. Spielen ist kein großer Aspekt, denn das kostet unnötige Energie.

Die Ruhephasen dauern natürlich keine 18 Stunden am Stück. Sprich, die Ruhe nimmt den größten Teil des Tages in Anspruch, wird aber durch Aktivitäten unterbrochen.

Ein Hund, der nie das Ruhen gelernt hat, wird immer in einer höheren Erregungslage sein, als sein geschulter Kollege.

von Sven Mrosko 11 März, 2023
Jeder kennt es, manche vermeiden es und viel berichten von schlechten Erfahrungen - Die Hundebegegnung! Nur wenige Themen werden aus meiner Sicht, so häufig diskutiert wie das Zusammentreffen mit einem anderen Hund-Halter Team. Nicht immer ist es geprägt von angenehmen Gesprächen und einer ausgelassenen Stimmung, häufig wird es überschattet durch vermeintlich rücksichtsloses oder ignorantes Handeln des Gegenübers... doch hat nicht jede Medaille zwei Seiten? Dabei könnte es aus meiner Sicht so einfach sein, doch was gibt es zu beachten!? Das wünsche ich mir von meinem Gegenüber und sollte auch ich beherzigen: 1. Kommt mir ein angeleinter Hund entgegen, so leine ich meinen Hund natürlich auch an. - Das schult und festigt den Rückruf (so mein Hund einen hat) - Es bietet eine kleine Trainingseinheit zur Leinenführigkeit (nie verkehrt) - Ich schaue mir meinen Hund an, ob er fixiert oder nur guckt (ein Fixieren ist eine Provokation) - Keinen Hundekontakt an der Leine (es besteht die Gefahr des Verheddern und wir entscheiden) 2. Vielleicht ein Gruß oder gar ein kurzes Gespräch - Immer noch kein Hundekontakt an der Leine - Die Halter nehmen ihre Hunde zur jeweiligen Außenseite - Ist der eigene Hund aufgeregt, kann man in Absprache vielleicht noch ein- zweimal Üben - Die Frage, ob ein Hundekontakt gewünscht ist, ist doch nicht verkehrt? 3. Wenn man sich einig ist und seinen Hund kennt - Ableinen beider Hunde und nach Freigabe eine Kontaktaufnahme - Beide Hundehalter beobachten das Treiben der Vierbeiner - Es wird KEIN Spielzeug geworfen, aufgenommene Stöcker werden verboten Und wenn eben kein Kontakt gewünscht wird oder das Gegenüber an einem vorbei läuft, dann leinen wir wieder ab, wenn wir uns sicher sind, dass unser Vierbeiner nicht wie ein Geschoss dem anderen Team hinterher läuft. Aber warum soll ich denn meinen "Dertutnix" oder "Haterjanochnie" anleinen? Unsere Vierbeiner sind eben Lebewesen, mit eigenem Verstand und einer eigenen Kommunikation, wenn sie es lernen durften und konnten. Einfache Sachen können zu einem "Zank" mit dem Gegenüber führen oder verursachen, dass es zu einem ausgelassenen Spiel kommt. Abwerben nur, wenn beide Hunde unangeleint sind! Warum leinen andere Besitzer ihre Hunde überhaupt an? Die Ursachen sind vielfältig und ja nicht immer offensichtlich. Vielleicht besteht eine Krankheit oder er ist einfach nicht verträglich, rennt er ohne Leine bis zum Horizont oder ist er ein ambitionierter Jäger? Es ist, wie es ist. Das Anleinen tut niemanden weh und der Aufwand hält sich doch sehr in Grenzen...
von Sven Mrosko 07 März, 2023
Wer kennt es nicht, da ist man ganz Entspannt auf der Hundewiese, genießt die Sonne, hält ein nettes Pläuschchen mit dem anderen Retrieverbesitzer und dann sieht man aus der Entfernung ein zwielichtiges Pärchen mit einem Schäferhund auf die Hundewiese zulaufen... der Puls kommt in Wallung, der Schweiß läuft über die Stirn - die Stimmung kippt, aus Sonnenschein wird Regen... dieser miese Regen, von der Seite... Ist es schon zu spät um einfach wegzulaufen!?? ABER warum zur Hölle wird man gleich automatisch zum Partyschreck? Ich habe seit meinem 21 Lebensjahr kaum noch Haare auf dem Kopf... Die Klamotten sind halt etwas abgetragen. Warum? Ja weil ich gerne mit meinem Hund interagiere und er mich Mal anrempelt oder er eine Pause in meiner Nähe sucht. Soll ich mich für eine Hundewiese schick anziehen? Mich dann über schmutzige Klamotten ärgern? Aus eigener Erfahrung mit meinem belgischen Schäferhund und unserer AmStaff-Hündin weiß ich, wie man ausgegrenzt wird, nur weil man auf dem gleichen Quadratkilometer sozialen Kontakt und Unterhaltung sucht. Laufe ich schreiend weg und steche mir die Trommelfelle aus, nur weil ich den geistigen Dünnschiss vieler Hundebesitzer auf solchen Plätzen höre? Nein, ich versuche nicht den Trainer raushängen zu lassen und versuche nur dezent darauf hinzuweisen, dass ein unangeleinter Hund nicht zu einem an der Leine sollte. Das "Stöckchenwerfen" in einer gemischten Hundegruppe nicht zum Abschluss in Quantenphysik führt, sollte auch logisch sein... Oder die völlig falsche Anwendung von "Dominanz" in Bezug auf ein Imponiergehabe... Stattdessen ärgere ich mich über die überhebliche Ignoranz anderer Hundebesitzer in Bezug auf Hunde und ihre Halter, die keinem Trend gefolgt sind und sich für eine Rasse entschieden haben, die nicht alltäglich ist. Bitte gebt den Hunden und ihren Haltern eine Chance, viele liebe Seelen verbergen sich unter einer rauen Schale. UND: Nicht jeder Zwergpinscher ist ein Lamm ;)
von Sven Mrosko 07 März, 2023
Der Entschluss ist gefasst, alles ist Vorbereitet und der neue Partner kann einziehen! Die Tür geht auf, die geballte Lebenskraft stürmt auf vier (noch tapsigen) Pfoten in das neue Zuhause und erkundet mehr oder weniger stürmisch das neue Reich :) soweit so gut. In diesem Text möchte ich mich nicht mit dem Thema "Ein Welpe zieht ein" beschäftigen und auch nichts über Schlafplätze oder das Thema "Darf der Hund auf Sofa/ ins Bett" (ja, nein, manchmal...) schreiben. Hier möchte ich euch ganz einfach beschreiben, was aus meiner Sicht das wichtigste bzw. eine der wichtigsten Grundlagen im Zusammenleben mit dem Hund darstellt. Hunde brauchen Schlaf, wie ihn jedes Säugetier eben braucht um erlebtes zu verarbeiten, sich zu regenerieren oder die Körperfunktionen arbeiten zu lassen. Aber das ist nicht alles, er braucht auch sehr viel Ruhe...eben einfach Zeit zum chillen, rumliegen und "nutzlos" die Gegend zu beobachten. Es ist mehr als wichtig, dies dem Hund auch beizubringen! Hä!? Ruhe, nein Spielen und Toben braucht der Hund... NEIN! Der hat als Welpe schon immer so rumgetobt, so viel Energie, da reichen ihm keine 60 Minuten Radfahren, ich überlegt mehr mit ihm zu machen, damit er endlich ausgelastet ist. Kommt euch so ein Satz bekannt vor? Habt ihr ihn selber schon einmal so benutzt? Keine Sorge, ich verurteile niemanden. Wofür auch? Man beließt sich, geht gar zur Welpengruppe und trainiert für das spätere Zusammenleben. ABER keiner sagt einem ohne Nachfrage, dass eines der Sachen, die unser kleines Fellkneuel unbedingt lernen muss, RUHE ist!! Natürlich soll er die Welt kennen lernen und unbedingt Erfahrungen machen. Aber eben in Maße, nicht in Massen. Energie kommt von selber, keiner wird geboren um einfach nur dahin zu siechen... Viele Hunderassen sind von ihrer Natur aus gelernte Treiber, Laufmaschinen und richtige Lebemänner, wenn man sie nur ließe.. Ruhe jedoch, dass Grundkonstrukt für ein entspanntes Wesen, wird nicht in die Wiege gelegt. Ruhe bedeutet nicht, nur zu Schlafen, nein. Einfaches rumliegen, auch im wachen Zustand, bringt Entspannung. DAS MUSS GELERT WERDEN! Je nachdem, welche Lektüre man wählt, findet man einen Zeitansatz für unsere Vierbeiner, der sich eigentlich nur in zwei Abschnitte aufteilen lässt. Ähnlich wie bei uns, bildet der eine Abschnitt den Zeitraum des Erwachsenseins (je nach Rasse und Lebenserwartung natürlich etwas unterschiedlich) ab dem 3. bis zum 7. Lebensjahr, davor haben wir den Welpen bzw. Junghund in seiner körperlichen und geistigen Entwicklung, tja danach den Senioren (der natürlich auch noch fit sein kann). Im Welpen- und Seniorenalter sollten wir unserem Hund 16-18 Stunden Ruhe gönnen. In der Lebensphase als Erwachsener, gilt es aber immer noch, ihn 14-16 Stunden ruhen zu lassen. Das kommt euch übertrieben vor? Zur Erklärung nehmen wir doch Mal die 18 Stunden Ruhe, also hat unser Vierbeiner "nur" 6 Stunden am Tag zur Verfügung um zu leben. Da fängt der Denkfehler auch schon an, "leben" macht er die ganze Zeit, nur hat er keine Arbeitsstelle, versorgt keine Familie oder geht seinen Hobbys nach... Er lebt (wenn wir ihn lassen) einfacher und nach anderen Bedürfnissen, als wir es tun. Leben ist eine Energie raubende Sache, also verbringen Wildhunde und Wölfe (welcher Art auch immer) die aktive Zeit damit, Nahrung zu finden bzw. zu jagen (Aas ist nicht so schnell unterwegs, damit auch einfacher zu fangen). Dann gibt es das Bedürfnis, sich zu Vermehren und einen großen Raum nimmt die Fellpflege in Anspruch. Spielen ist kein großer Aspekt, denn das kostet unnötige Energie. Die Ruhephasen dauern natürlich keine 18 Stunden am Stück. Sprich, die Ruhe nimmt den größten Teil des Tages in Anspruch, wird aber durch Aktivitäten unterbrochen. Ein Hund, der nie das Ruhen gelernt hat, wird immer in einer höheren Erregungslage sein, als sein geschulter Kollege.
von Sven Mrosko 21 Nov., 2022
Wir alle leben in einer Gesellschaft voller Regeln, Normen und Leistungsdruck. Ein guter Umgang miteinander und die Akzeptanz tierischen Verhaltens geraten aus meiner Sicht immer mehr unter die Räder und die Engstirnigkeit steigt. Aber das soll nicht direkt der Inhalt meines Artikels sein. Was darf der Hund in unserer Gesellschaft sich noch erlauben? Meiner unwichtigen Meinung nach, nicht viel. Hunde sind komplexe und soziale Tiere die sich im Laufe ihrer Evolution immer weiter an uns Menschen angepasst haben, einst haben wir zusammen gejagt (also ich war nicht persönlich dabei) und sie haben uns gedient, um unsere Nutztiere zu hüten oder die Höfe zu bewachen. Bedingungslos und leidenschaftlich. Ich gehe davon aus, dass jeder Hund sein Sozialgefüge, nennen wir es der Einfachheit halber Rudel (falscher Begriff, aber ich denke verständlich) bis zum äußersten verteidigen würde... wenn es denn sein muss. Er wurde vom Menschen in verschiedene Spezialisierungen gezüchtet und dafür genutzt. Nicht ohne Grund die Einteilung in Hofhunde, Hütehunde, Herdenschutzhunde, Gebrauchshunde, Jagdhunde oder Begleithunde... so wurden also Hunde von uns geschaffen, die in ihrer Genetik eine Veranlagung zu bestimmten rassetypischen Verhalten zeigen. Das alles gepaart mit einigen urtypischen Veranlagungen. Sieht der Hund eine rennende Katze oder den neongelben Radsportprofi...tja, dann können die Emotionen schonmal überkochen... kann man ja noch einfach verstehen... aber das manche Hunderasen eher zum Bellen neigen als andere oder gar das Grundstück mehr verteidigen als andere... hmm... da gerät alles aus dem Ruder.. Der Nachbar beschwert sich über das Hundegebell am Zaun (ist der Zaun überhaupt hoch genug!?) Da hat ein Hund ein Kind umgelaufen (völlig aggressiv der Köter!) Irgendjemand streichelt den Hund, dieser bellt oder knurrt (sicheres Ding, gehört ein Maulkorb dran!) Wieder jemand anderes beugt sich plötzlich zum Hund runter, dieser springt hoch (klarer Fall, schlecht erzogen!) Man steht neben dem Auto, der Hund bellt, man starrt den Hund weiter an (auch hier, logisch, völlig gestört!) Bei Hundebegegnungen kommt es zu einer Auseinandersetzung (nicht sozialisiert, Aggressionsproblem gar verhaltensauffällig!) Warum also immer diese Vorurteile oder besser Verurteilungen!? Lasst die Leute reden, und denkt daran: Nicht jeder Hund muss jeden Hund mögen! - Mögt ihr alle Mitmenschen!? Was passiert beim Anstarren eines Hundes? Anstarren = Drohfixieren - Werdet ihr gerne angestarrt!? Individualdistanz, schon Mal was von Abstand gehört!? - Mögt ihr es, wenn Fremde direkt neben euch stehen!? Territorialverhalten, mein Grundstück mein Reich! - Freut ihr euch über fremden Besuch im Wohnzimmer!? Körpergefühl, nicht jeder Rempler ist böse gemeint - Habt ihr schonmal jemanden versehentlich angerempelt!? Warum nicht? - Lassen wir Hunde doch einfach nur Hunde sein!
von Sven Mrosko 18 Nov., 2022
Man geht mit seinem Hund spazieren und begegnet einem anderen Hund-Halter Team... das Leben könnte so entspannt sein, vielleicht sogar ein kleiner Schnack unter Hundehaltern? - Das Drama nimmt seinen Lauf. Es wird laut und es wird gezerrt..
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